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murmelte Nnanji und meinte damit: 0 ja, bitte, bitte.
»Es wird mir eine Ehre sein«, sagte Wallie. »Ich werde ihn dann sowieso
immer noch überragen.«
Der Novize Katanji mußte bei dieser Bemerkung grinsen. Sein Mentor warf
ihm einen finsteren Blick zu, um ihn daran zu erinnern, daß er ermahnt worden
war, Lord Shonsu mit Ehrfurcht zu begegnen.
Wallie kniete sich nieder, um das Schwert mit den angemessenen Worten zu
überreichen. Katanji nahm es behutsam entgegen und sprach die Antwort, doch
er machte dabei bei weitem kein so feierliches und beeindrucktes Gesicht wie
Nnanji. In diesen jungen Augen war ein ständiges leichtes Glitzern von Spott.
»Nnanji, ist dir niemand hierher gefolgt  bist du ganz sicher?« fragte Wallie,
während er sich wieder lässig auf seinen Stuhl setzte.
»Ganz sicher, mein Gebieter! Ihr habt mich ja entsprechend unterwiesen.«
Nnanji hatte also das Spionageroman-Sutra angewandt.
»Allerdings«, fuhr Nnanji fort, »standen Popoluini und Faraskansi am Tor. Sie
versuchten mich zu warnen, daß ich nicht hereinkommen sollte.« Er runzelte die
Stirn. »Ich sagte, es ging um die Ehre. Daraufhin versprachen sie, mich nicht be-
obachten zu lassen.«
Wallie versuchte, diese Unterhaltung nachzuvollziehen, und gab auf. Doch es
bestätigte seine Annahme, daß die vereidigten Schwertkämpfer nur
widerstrebend seine Gegner waren. Sie würden Tarrus Befehle wortgetreu aus-
führen, mehr aber auch nicht.
Dann bemerkte er eine dritte Person, die sich im Hintergrund hielt. Er nahm
zunächst an, daß es sich um Kio handelte, Nnanjis Lieblingsfreudenmädchen,
doch es war eine Frau, die er noch nie irgendwo gesehen hatte. Nnanji grinste
und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, ins Licht vorzutreten.
»Das habe ich auch gekauft«, sagte er voller Stolz. »Wir haben so viele Sachen
zu tragen  , die Florette und Kleidung zum Wechseln  und Jja hat das Ba-
by...«
Wallie befand sich in einem Zwiespalt zwischen einem Aufwallen der Gefühle
und physischer Sättigung, doch er spürte, wie sein Körper dennoch reagierte. Sie
war von einer sinnlichen Üppigkeit und nur mit einem Nichts aus Spitze be-
kleidet, durch das ihre aufreizenden Formen noch betont wurden, obwohl sie
dessen keineswegs bedurft hätten. Auf der Erde hätte er angenommen, daß derart
wundervoll pralle, straffe Brüste das Werk eines gewissenlosen Schönheitschir-
urgen sein müßten. In dieser Welt konnte sie nur ein Wunder so herrlich in Form
halten. Ihre nackten Arme und Beine waren atemberaubend. Eine Pracht von
welligem hellbraunen Haar umfloß ihr makelloses Gesicht  makellos und
nichtssagend  , mit Lippen wie eine Rosenknospe, erstarrt in einem schalen Lä-
cheln, und Augen so dumpf wie Kieselsteine. Eine Schwachsinnige.
Zum Teufel! In seiner Begeisterung über seine Beförderung war Nnanji über-
geschnappt. Erst seinen Bruder, und jetzt das auch noch! Sie war unglaublich er-
regend und unglaublich fehl am Platze, denn Nnanji würde einer solchen Idiotin
nach wenigen Tagen überdrüssig. Sie gehörte in ein Nebengemach eines reichen
alten Mannes, der sie verwöhnen könnte, und nicht an die Seite eines wandern-
den Schwertkämpfers. Dies konnte auf keinen Fall das angekündigte sechste
Mitglied des Teams sein! Nie und nimmer!
»Vielleicht hätte ich Euch vorher fragen sollen, mein Gebieter ...« Nnanji hatte
Wallies Reaktion bemerkt.
»Das hättest du allerdings!« fauchte Wallie. In düsterer Verzweiflung sank er
auf seinen Stuhl zurück. Alles entglitt ihm. Sobald er dachte, auf den Grund ge-
kommen zu sein, stellte er fest, daß es noch eine Schicht darunter gab. »Wie hast
du sie genannt?«
»Kuhi, mein Gebieter«, antwortete Nnanji.
Es war ihm rätselhaft, warum Lord Shonsu diesen Namen so unerklärlich
komisch fand.
Die Zeit verging schleppend. Nnanji wollte sich mit seinem neuen Spielzeug
auf ein geeignetes Lager verziehen und damit spielen; Wallie verbot es mit aller
Strenge. Er erklärte ihm die Sache mit Tarru und seinen Netzen und erwähnte
zaghaft den Tod Janghiukis, ohne zu schildern, wie er es getan hatte. Nnanjis
Gemüt wurde so düster wie der Keller ringsum, und er hockte mit finsterem
Gesicht auf einem der Stühle. Vixini wachte auf und weinte aus Hunger und
Langeweile. Katanji saß auf einem Strohballen und starrte vor sich hin, wahr-
scheinlich darüber grübelnd, ob dies nun das gepriesene Leben eines Schwert-
kämpfers war, und vielleicht voller Angst vor diesem mordenden Siebentstufler.
Kuhi saß einfach nur da.
Wie sollten sie ihre Flucht aus den Mannschaftsunterkünften bewerkstelligen,
aus der Tempelanlage, aus der Stadt, von der Insel?
Wallie wäre gern aufgestanden und auf und ab geschritten, doch in diesem
elenden Loch konnte er nur kriechen, ein Schreiten war unmöglich. Er war fest-
genagelt. Tarru hatte ihn Zoll um Zoll weiter in die Enge getrieben, wie ein Ver-
brecher, der ein Stadtviertel in Schach hält, wie ein Hitler, der einen Kontinent
schluckt, unter ruchloser Ausnutzung der Eigenschaft eines friedliebenden Men-
schen, der zögerte, Gewalt anzuwenden.
Shonsu hatte seine Machenschaften durchschaut. Wallie Smith ebenfalls, doch
er hatte nichts dagegen unternommen. Er hatte sich eingeredet, er spielte le-
diglich um Zeitgewinn, während doch die Zeit seinem Gegner mehr gebracht
hatte als ihm. Seine Gedanken zuckten und krümmten sich, während er versuch-
te, sich eine Fluchtmöglichkeit aus dieser mißlichen Lage einfallen zu lassen.
Nichts fiel ihm ein, und so blieb ihm nur noch die schwache Hoffnung, daß Ho-
nakura vielleicht noch einen Trumpf in der Hand haben könnte.
Nnanji wurde immer mißmutiger. Vielleicht gab er Tarru die Schuld, weil er
die Wache zur Korruption angestiftet hatte, vielleicht veränderte sich jedoch [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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