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unserer Beratung stellte uns vor ein sehr schwer zu lösendes
Problem. Schließlich schlug ich den anderen eine Methode vor,
die sie sehr annehmbar fanden. Sie bestand darin, mit irgend-
welchen eingeborenen Negern Streit anzufangen, zehn oder
zwölf von ihnen gefangenzunehmen, sie als Sklaven zu binden,
sie zu zwingen, mit uns zu ziehen und sie unser Gepäck tragen
zu lassen, was, wie ich erklärte, in vielerlei Hinsicht bequem
und nützlich wäre, sowohl, damit sie uns den Weg zeigten, wie
auch, um uns über sie mit anderen Eingeborenen zu verständi-
gen.
Diesen Rat wollten sie zuerst nicht befolgen, aber die Einge-
borenen gaben ihnen bald darauf Anlaß, ihn gutzuheißen, und
Gelegenheit, ihn in die Tat umzusetzen, denn während unser
kleiner Tauschhandel mit den Bewohnern bisher auf dem guten
Glauben ihrer anfänglichen Freundlichkeit beruht hatte, lernten
wir schließlich einige Schuftigkeit ihrerseits kennen, denn
nachdem wir Vieh von ihnen gekauft hatten gegen unser
Spielzeug, das unser Messerschmied, wie gesagt, hergestellt
hatte, und sich zwischen einem unserer Leute und ihrem
Hökerer eine Meinungsverschiedenheit ergab, beleidigten sie
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ihn auf ihre Art, behielten die Dinge, die er ihnen für das Vieh
angeboten hatte, veranlaßten ihre Leute, das Vieh vor seiner
Nase davonzutreiben, und lachten ihn aus. Als unser Mann bei
dieser Gewalttat laut brüllte und einige von uns, die nicht weit
davon entfernt waren, herbeirief, warf der Neger, mit dem er
verhandelt hatte, eine Lanze nach ihm, die so genau traf, daß
sie ihm, wenn er nicht mit großer Behendigkeit beiseite
gesprungen wäre und sie mit der emporgehaltenen Hand im
Flug abgewendet hätte, durch den Körper gedrungen wäre; so
verwundete sie ihn am Arm, worauf der Mann in seinem Zorn
seine Flinte anlegte und dem Neger durchs Herz schoß.
Die anderen in seiner Nähe und alle diejenigen, die sich in
einiger Entfernung von ihm und näher bei uns befanden, waren
sowohl durch das Feuer als auch durch den Knall und schließ-
lich durch den Anblick ihres toten Landsmanns so fürchterlich
erschrocken, daß sie eine Zeitlang stocksteif dastanden; als sie
sich aber ein wenig von ihrer Angst erholt hatten, erhob
plötzlich einer von ihnen, der ziemlich weit von uns entfernt
stand, ein durchdringendes Geschrei, das sie anscheinend dann
ausstoßen, wenn sie im Begriff sind zu kämpfen, und da alle
übrigen verstanden, was er meinte, antworteten sie ihm und
rannten zu der Stelle hin, auf der er sich befand. Wir, die wir
nicht wußten, was das bedeutete, standen da und sahen
einander an, als wären wir schwachsinnig.
Bald aber begriffen wir, denn nach weiteren zwei, drei
Minuten hörten wir ein Geschrei und Getöse von einem Ort
zum anderen, durch alle ihre kleinen Ansiedlungen erschallen,
ja sogar über den Wasserlauf hinweg zur anderen Seite,
hinüber, und plötzlich sahen wir aus allen Richtungen eine
nackte Menge wie zu einem Stelldichein zu dem Platz hinren-
nen, wo der erste Mann das Geschrei begonnen hatte, und in
weniger als einer Stunde waren, so glaube ich, fast fünfhundert
von ihnen zusammengelaufen, einige mit Pfeil und Bogen, die
meisten aber mit einem Speer bewaffnet, den sie ziemlich weit
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und so sicher warfen, daß sie einen Vogel im Flug treffen
konnten.
Uns blieb nur wenig Zeit zur Beratung, denn die Menge
wuchs von einem Augenblick zum anderen, und ich glaube
tatsächlich, wenn wir noch lange geblieben wären, dann wären
in kurzer Zeit zehntausend zusammengekommen. Wir hatten
also keine andere Wahl, als entweder zu unserem Schiff oder
unserer Barke zurückzufliehen, wo wir uns sehr gut verteidigen
konnten, oder aber vorzurücken und die Wirkung von einer
oder zwei Salven Schrot auszuprobieren.
Wir entschieden uns sogleich für letzteres und verließen uns
darauf, daß unser Feuer und die Panik bei unseren Schüssen sie
bald in die Flucht jagen mußten; so stellten wir uns alle in einer
Reihe auf und marschierten kühn auf sie zu. Sie standen bereit,
uns zu empfangen, in der Erwartung, wie ich annehme, uns alle
mit ihren Speeren zu erledigen. Bevor wir aber nahe genug zu
ihnen gelangt waren, daß sie sie hätten schleudern können,
blieben wir, ziemlich weit voneinander entfernt, um unsere
Linie möglichst zu strecken, stehen und sandten ihnen einen
Gruß mit unserem Blei, der neben denen, die wir verwundeten
und deren Anzahl wir nicht kannten, sechzehn von ihnen auf
dem Fleck niedermachte, und drei waren so lahm geschossen,
daß sie zwanzig oder dreißig Yard weiter zu Boden fielen.
Sobald wir Feuer gegeben hatten, ließen sie ein so gräßliches
Gekreisch und Gebrüll ertönen, das teilweise von den Verwun-
deten und teilweise von denen stammte, die über den tot auf
der Erde Liegenden jammerten und klagten, wie ich es weder
zuvor noch seitdem je gehört habe.
Wir blieben unbeweglich stehen, nachdem wir geschossen
hatten, und luden unsere Flinten wieder, und da wir sahen, daß
die Eingeborenen sich nicht vom Fleck rührten, schossen wir
von neuem auf sie. Bei dieser zweiten Salve töteten wir
ungefähr neun, da sie aber nicht mehr so dicht beieinander
standen wie zuvor, gaben nicht alle unsere Leute Feuer, denn
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sieben hatten Befehl erhalten, die Munition aufzusparen und
vorzugehen, sobald die anderen geschossen hatten, während
die übrigen ihre Flinten von neuem luden, wovon ich gleich
noch einmal sprechen werde.
Sobald wir die zweite Ladung abgefeuert hatten, brüllten wir,
so laut wir konnten; die sieben Leute rückten vor, und als sie
etwa zwanzig Yard weit von ihnen entfernt waren, schossen sie
noch einmal, und die anderen, die hinter ihnen in aller Eile
wieder geladen hatten, folgten ihnen. Sobald die Eingeborenen
aber sahen, daß wir vorrückten, rannten sie schreiend davon,
als wären sie behext.
Auf dem Schlachtfeld angekommen, sahen wir zahlreiche
Gestalten auf dem Boden liege n, viel mehr, als wir vermuten
konnten, getötet oder verwundet zu haben, ja viel mehr noch,
als wir beim Abfeuern Kugeln in unseren Flinten gehabt hatten,
und wir wußten nicht, wie wir uns das erklären sollten; endlich
aber begriffen wir, wie es gekommen war, nämlich daß sie vor
Angst den Verstand verloren hatten, und ich glaube sogar, daß
einige der wirklich Toten buchstäblich vor Schreck gestorben
waren, denn sie wiesen keinerlei Wunden auf.
Von den so Verängstigten, wie eben beschrieben, kamen
einige, nachdem sie wieder zu sich gekommen waren, auf uns
zu und beteten uns an (denn sie hielten uns für Götter oder
Teufel, welches von beiden, vermag ich nicht zu sagen, und es
kümmerte uns auch wenig); einige knieten nieder, andere
warfen sich flach auf den Boden und machten tausend närri-
sche Gebärden, alle jedoch mit den Anzeichen äußerster
Unterwerfung. Mir fiel sogleich ein, daß wir jetzt Gelegenheit
hatten, kraft des Gesetzes der Waffen so viele gefangenzuneh-
men, wie wir nur wollten, sie zu zwingen, mit uns zu reisen
und sie unser Gepäck tragen zu lassen. Sobald ich das vor-
schlug, stimmten mir alle unsere Leute zu, und dementspre-
chend versicherten wir uns etwa sechzig kräftiger junger
Burschen und gaben ihnen zu verstehen, daß sie mit uns
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kommen mußten, wozu sie durchaus willens zu sein schienen.
Die nächste Frage aber, die wir uns stellten, war, was wir tun
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