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zusätzliche Männer können nicht schaden.
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Er trat einen Schritt zurück, dann einen
zweiten. Der Kies knirschte unter seinen
Füßen, während er auf sicheren Abstand
ging. Das war dringend nötig, denn sonst
würde er möglicherweise wieder etwas
Dummes tun.
Zum Beispiel, sie küssen.
Und das kam nicht infrage, also war es
wohl am besten, wenn er zu den anderen
zurückkehrte. Je eher, desto besser.
 Danke, dass du gekommen bist. Es
bedeutet sehr viel für Dad. Fahr vorsichtig.
Mit diesen Worten drehte er sich um, ging
zum Haus und versuchte, sich Maya aus dem
Kopf zu schlagen.
4. KAPITEL
Maya war mitten in einer Mathem-
atikstunde, als die Schulsekretärin das
Klassenzimmer betrat, um ihr mitzuteilen,
dass ein wichtiges Telefonat auf sie wartete.
Sie bat die junge Frau, kurz auf ihre Schüler
achtzugeben und lief schnell zum Lehrerzim-
mer, um den Anruf entgegenzunehmen.
Dabei zog sich vor Nervosität ihr Magen un-
angenehm zusammen.
Sie hoffte, dass es nicht schon wieder Brad
war. Er hatte nicht gerade eine Gewohnheit
daraus gemacht, sie während des Unterrichts
anzurufen, aber in letzter Zeit war das häufi-
ger vorgekommen. In gleichem Maße, wie sie
sich ihm entzog, versuchte er, sie an sich zu
binden und Kontakt herzustellen.
Sie konnte ihm noch nicht einmal einen
Vorwurf deswegen machen. In den
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vergangenen Wochen war sie ihm ohne
Erklärung ausgewichen. Sie hatte nur ein
paar Mal kurz mit ihm telefoniert, ein Tref-
fen mit ihm aber seit der Nacht mit Creed
vermieden.
Ihr war klar, dass er den Verdacht
geschöpft hatte, etwas sei nicht Ordnung
oder ginge hinter seinem Rücken vor. Damit
hatte er ja auch recht. Sie wusste einfach
nicht, wie sie ihm nach jener Episode in die
Augen sehen sollte.
Immerhin verband sie mit ihm eine Fre-
undschaft, die nun schon ein Jahr lang
dauerte. Sie hatte tatsächlich mal darüber
nachgedacht, ob sie vielleicht am Ende heir-
aten würden. Dennoch hatte sie ihn immer
auf Abstand gehalten und seine Geduld auf
eine harte Probe gestellt. Und jetzt ging sie
ihm sogar aus dem Weg.
Creed hingegen hatte sie nur einmal voller
Verlangen mit seinen blauen Augen
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angesehen, und sie war sofort mit ihm ins
Bett gehüpft.
Maya schämte sich bei dieser Erinnerung.
Wie dumm und naiv sie gewesen war, sich
der Illusion hinzugeben, dass mehr daraus
werden würde. Tatsächlich konnte Creed,
nachdem er bekommen hatte, was er wollte,
gar nicht schnell genug aus ihrem Schlafzim-
mer verschwinden.
Obendrein kam sie sich vor wie eine
Ehebrecherin, weil sie Brad mit einem
wesentlich weniger begehrenswerten Mann
betrogen hatte.
Halt, das stimmte nicht. Creed konnte
man auf keinen Fall als weniger
begehrenswert bezeichnen. Er war sogar un-
endlich begehrenswert. Sie hatte alles ver-
sucht, um ihn sich aus dem Kopf zu schla-
gen, doch es war ihr nicht gelungen, nach
wie vor fühlte sie sich zu ihm hingezogen,
tatsächlich sehr sogar mehr denn je.
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Sie hätte viel darum gegeben, wenn das
anders gewesen wäre, es hätte ihr Leben um
vieles leichter gemacht.
Im Lehrerzimmer nahm sie den Hörer des
Telefons zur Hand und drückte auf den
blinkenden Leitungsknopf.  Hallo?
 Maya?
Es war nicht Brad, und ihr Magen zog sich
noch mehr zusammen. Sie schluckte trocken
und ließ sich auf einen Stuhl sinken.  Ich bin
mitten im Unterricht, Creed. Was willst du?
Gab es denn keinen Ort, wo sie vor diesem
Mann sicher war? Schlimm genug, dass sie
ihm auf dem Familiensitz über den Weg
laufen musste, obwohl sie immer versuchte,
Zeiten abzupassen, in denen er vermutlich
nicht da war. Jetzt hatte er sich offenbar die
schlechte Angewohnheit zugelegt, sie zu
Hause heimzusuchen oder sie während der
Arbeit mit Anrufen zu traktieren.
Sie wünschte, sie wüsste, wo ihre Mutter
war, oder dass Patricia ihr vor ihrem
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Verschwinden etwas gesagt hätte. Dann
hätte sie vielleicht die Chance gehabt, sie zu
begleiten. Sie würde im Moment alles darum
geben, um ein wenig Ruhe vor Creed For-
tunes überwältigender, allgegenwärtiger und
quälender Präsenz zu haben.
 Wir müssen reden , sagte er nur.
Offenbar hielt er es nicht für notwendig,
sich dafür zu entschuldigen, dass er sie bei
der Arbeit störte.
 Bleib nach Schulschluss da, ich hole dich
ab.
Sie runzelte die Stirn.  Warum? Ihr Herz
machte einen schmerzhaften Satz.  Ist was
passiert? Geht es um meine Mutter? Hast du
etwas herausgefunden?
 Ich habe neue Informationen, aber das
erzähle ich dir später. Bis nachher.
Bevor sie protestieren oder darauf be-
stehen konnte, dass er ihr mehr sagte, hatte
er aufgelegt. Wie erstarrt saß sie einige
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Sekunden da, den Hörer immer noch am
Ohr.
Als sie meinte, wieder einigermaßen sicher
auf den Beinen stehen zu können, legte sie [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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